Ein Beispiel das Generationen inspiriert

Der Erzieher Paiva Netto besichtigt den Erziehungskomplex des Guten Willens und wird von Lehrern und Schülern geehrt.

Leila Marco

24.03.2014 | Montag | 10:47 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)

Vivian R. Ferreira
Am 25. Januar 2014 feierte die Stadt São Paulo in Brasilien ihren 460. Geburtstag. An demselben Tag beging der Erziehungskomplex des Guten Willens in der Hauptstadt des Bundeslandes São Paulo das 28 jährige Bestehen der Aktivitäten zum Wohle von Kindern, Heranwachsenden, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich in einer Situation von sozialem Risiko befinden.


Am 25. Januar 2014 feierte die Stadt São Paulo in Brasilien ihren 460. Geburtstag. An demselben Tag beging der Erziehungskomplex des Guten Willens in der Hauptstadt des Bundeslandes São Paulo das 28 jährige Bestehen der Aktivitäten zum Wohle von Kindern, Heranwachsenden, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich in einer Situation von sozialem Risiko befinden. Dieser wichtige Ort der Bürgerschaft entsprang aus den Bemühungen seines Gründers, des Erziehers Paiva Nettos, dem Vorsitzenden der Legion des Guten Willens (LGW). Zuerst entstand die Superkrippe Jesus (1986); danach das Institut für Erziehung (1993), das den Namen des Leiters der LGW auf Vorschlag der freiwilligen Helfer und Mitarbeiter, zu Ehren des Apologeten und Erbauers des Projekts trägt. Schon fast drei Jahrzehnte hindurch hat diese Erziehungsstruktur viele Lebensgeschichten, durch ihre Erziehung mit Ökumenischer Spiritualität*, zu einem besseren verändert.

Am 18. Oktober 2013 veränderte eine angenehme Überraschung die Routine von Schule und Superkrippe: der Besuch des Gründers der Schule. Bei dieser Gelegenheit inspizierte er die Räumlichkeiten des Erziehungskomplexes, in dem ungefähr 1500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Der Empfang, den ihm Schüler und Lehrer bereiteten, war aufgrund der Begeisterung dort den Mann des Guten Willens begleiten zu können, der immerzu dafür arbeitet der Bevölkerung weitreichende Unterstützung mit Qualität bieten zu können, unter besonderer Berücksichtigung der materiellen und der spirituellen Bedürfnisse, von tiefer Bewegung geprägt.

Der Leiter der LGW besichtigte verschiedene Räumlichkeiten, wie beispielsweise die Abteilung für Kindererziehung, für Kinder bis zu 6 Jahren. Er durchlief den Innenhof, sowie das erst kürzlich eingeweihte und von Zierblumen geschmückte Wäldchen, mit seinen Obstbäumen. Eine große Anzahl von Jungen und Mädchen war dort anwesend, die ihn überall auf seinem Wege liebevoll grüßten. Die Erzieherin Geni Bertolin erinnert sich: „Seine Gegenwart ermöglichte uns Augenblicke tiefster Bewegung, wie beispielsweise, als die ganz Kleinen ganz sanft mit ihren Händchen seinen Arm und Schulter berührten und verzaubert sein Antlitz betrachteten.“

 

 

Vivian R. Ferreira
In der Bibliothek Bruno Simões de Paiva tragen die Instrumentalgruppe und der Ökumenische Kinder- und Jugendchor des Guten Willens, zusammengesetzt aus Schülerinnen und Schülern der Schule, dem Leiter der LGW bewegende Kompositionen vor.
Die Ehrerbietungen und Manifestationen des Dankes der Schülerinnen und Schüler aber nahmen hiermit noch kein Ende. Im Institut für Erziehung für Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelstufe, sowie der Jugendlichen- und Erwachsenenbildung – EJA, wurde der Innenhof durch das Fest und das Lachen der Schülerinnen und Schüler ein noch bunteres. Dort inspizierte er auch die neuen Installationen der Bibliothek Bruno Simões de Paiva, die sich jetzt an einem geräumigeren und moderneren Platz befindet. Der Name der Bibliothek ist dem Vater des Schulgründers gewidmet, der seinen Sohn von frühester Jugend an zum Lesen ermunterte. Dort entwickelt das pädagogische Team unzählige Aktivitäten, darunter das Ständige Programm zur Stimulation des Lesens und zur Interpretation von Information. Die Aktion umfasst praktisch alle Altersklassen, angefangen bei der Kinderkrippe (mit Büchern aus Stoff für die Kinder) bis hin zur EJA.

Bei seinem Gang durch die Bibliothek stellten die Instrumentalgruppe und der Ökumenische Kinder und Jugendchor des Guten Willens, die beide aus Schülerinnen und Schülern der Schule zusammengesetzt sind, einige Lieder aus ihrem Repertoire vor. Darunter hoben sich zwei Kompositionen des Gründers der Schule heraus: Mit der Liebe Gottes lieben und das Gebet für innere Ruhe. Außerdem stellte der Chor ein Musikstück in Libras, der brasilianischen Gebärdensprache vor.

Ein Unterricht mit Qualität, Kunst und brüderlichen Werten gehen sowohl bei den Aktivitäten des Erziehungskomplexes des Guten Willens, als auch in den übrigen sozialerzieherischen Einheiten der LGW, Hand in Hand. Auf die Initiative des Erziehers Paiva Netto hin, summieren sich die Exzellenz der Inhalte mit der Wertschätzung des Gefühls und formen so „Herz und Hirn“. Dies bildet das Fundament der von ihm geschaffenen pädagogischen Linie, die sich aus der Pädagogik der Zuneigung (für Kinder bis zu 10 Jahren) und der Pädagogik des Ökumenischen Bürgers (ab 11 Jahren) zusammensetzt und die eine innovative Form der Erziehung darstellt, mit einer „Sicht über den Intellekt hinaus.“

Für die 16- jährige Schülerin der Mittelstufe, Geovanna Ribeiro, sind all die Werte, die sie in der Schule gelernt hatte, in diesem Augenblick erst richtig klar geworden. „Ihn hier wo wir lernen empfangen zu können, war eine große Ehre. Es war ein aufregender Tag, der mit Sicherheit in unser aller Erinnerung bleiben wird!“ Und sie schloss: „Ich danke ihm auch für diese wunderbare Schule, in der man sich darum kümmert, dass abgesehen vom Gehirn, auch das Herz geformt wird! Und aus diesem geformten Herzen heraus bedanken wir uns für sein großzügiges Erscheinen hier. Schülerinnen und Schüler, Lehrer, Koordinatoren, alle waren tiefbewegt von seiner starken und leuchtenden Gegenwart.“

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*Ökumenische Spiritualität – Dieser Wahlspruch der Legion des Guten Willens ist in all ihren soziedukativen Aktionen gegenwärtig, denn er wird verstanden als „die Wiege der allergroßzügigsten Werte, die der Seele entwachsen, der Wohnstätte der Emotionen und der von der Intuition erleuchteten Gedanken, der Umgebung, die all das umfasst, was über das vulgäre Feld der Materie hinaus geht und von der sublimierten menschlichen Sensibilität bestimmt wird, wie der Wahrheit, der Barmherzigkeit, der Moral, von Ethik, Ehrlichkeit und von der Brüderlichen Liebe.“ Auszug aus dem Buch Es ist dringend umzuerziehen!, welches die Grundlage der erzieherischen Richtlinie der LGW darstellt, und vom Erzieher Paiva Netto verfasst wurde, Autor von verschiedenen Bestsellern mit über 6 Millionen verkauften Werken.

Übersetzung: Thomas Hempfing