Ein Blick über den Intellekt hinaus
Aline Trevisan, Gisela Portilho und Suelí Periotto
13.08.2015 | Donnerstag | 17:34 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)
Die von der erzieherischen Linie de LGW anhand der Pädagogik der Zuneigung und der Pädagogik des Ökumenischen Bürgers erzielte Veränderung, mit effektiven Resultaten bei schulischen Aktivitäten und in der Gesellschaft
Verschiedenartige Formen von Gewalt sind Teil einer Realität geworden, die von Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt, auch oftmals in deren eigenem Zuhause, gelebt werden. Auch kann man unglücklicherweise Aggressionen in den Lehranstalten – seien dies öffentliche oder auch private – wiederfinden, die diese besuchen. Aus diesem Grunde sind sofortige und auf lange Sicht abzielende Maßnahmen nötig, um dieses Problem einzudämmen, das bereits in den kleinen, mittleren und großen urbanen Zentren Einzug gehalten hat.
In der Legion des Guten Willens sind wir der Meinung, dass sich in der schulischen Umgebung das perfekte Umfeld findet, um eine Kultur des Friedens zu fördern, so wie dies seit Jahrzehnten vom Erzieher José de Paiva Netto, dem Vorsitzenden der Organisation gefordert wird. Seiner Ansicht nach stellt dies einen der effizientesten Wege dar, sich den Gründen und Konsequenzen von destruktiven Verhaltensweisen entgegenzustellen, sowohl der Schülerinnen und Schüler selbst, als auch von denen, die sich um diese kümmern sollen. Wobei diese Verhaltensweisen auch eine Bedrohung für die mentale und physische Gesundheit der Kinder auf der Welt darstellen. „(…) Und viele von ihnen leiden noch dazu an einer schwerwiegenden Ursache, die ihnen große Sorge bereitet. Es ist das Bullying, das ohne Zweifel von denen bekämpft werden muss, denen die Verantwortung für die Jugendlichen obliegt. Andernfalls wären wir Mittäter bei dieser Gewalt, die sich ja zuallererst aus der schlechten Führung des Verhaltens der Kinder und Jugendlichen gegenüber ergibt. Es ist eine bedauernswerte Situation, welche die schulischen Leistungen von so vielen Kindern beeinträchtigt. Dies bedeutet gegen die Zukunft zu arbeiten. (…), so bestätigt er.
In der LGW beginnt die Stimulierung eines brüderlichen Verständnisses bereits in den frühsten Jahren des Einzelnen, wobei dies durch eine erzieherische Arbeit realisiert wird, welche die Solidarität und eine nicht egoistische Haltung der Schülerinnen und Schüler fördert, wobei der Respekt und die Vielfalt, zusammen mit dem, was an jedem einzelnen einzigartig ist, gefördert werden.
Mit Ökumenischer Spiritualität zu erziehen, das ist der Unterschied in der vor Jahrzehnten von Paiva Netto geschaffenen bahnbrechenden pädagogischen Linie, die sich aus der Pädagogik der Zuneigung (an Kinder bis zu 10 Jahren gerichtet) und der Pädagogik des Ökumenischen Bürgers (ab 11 Jahren) zusammensetzt. Hierbei wird in der Sorge um eine integrale Ausbildung des Menschen, so wie der Leiter der LGW hervorhebt, „Herz und Hirn“ vereint, oder anders ausgedrückt, das rationale Denken mit dem Gefühl, wobei auf diese Weise Gelegenheit zur Förderung einer Kultur gegeben wird, die Emotionen wertschätzt und die in den Schülerinnen und Schülern das Interesse für die Ausübung von Empathie erweckt. „Ich will keine Gewalt erfahren - also darf ich sie auch nicht selbst ausüben. Dies ist ein Beispiel des Gedanken, der die Aktionen der Institution zum Wohle einer Kultur des Friedens ausrichtet.
Der Respekt vor Vielfalt in der Praxis
Wie bereitet man Kinder und Jugendliche darauf vor, den Frieden zu leben und sich für eine bessere Welt einzusetzen? In diesem Sinne unterhält die Legion des Guten Willens sozialerzieherische Programme, die Schülerinnen und Schüler dazu motivieren Akteure von positiven Veränderungen, sowohl in deren persönlichen Umfeld, als auch in der Gemeinschaft, in der sie leben, zu sein. Auch wird mit der Absicht diese Art von Vorbereitung zu ermöglichen, die Ausübung von Demokratie im pädagogischen Umfeld des Unterrichts und in den sportlichen und spielerischen Aktivitäten, die auf den Sportplätzen oder den Schulhöfen der Unterrichtszentren der LGW stattfinden und an denen Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Traditionen und Identitäten teilnehmen, gefördert. All diese Initiativen schaffen Erfahrungen, die eine Ausübung von Qualitäten stimulieren, die noch über die Toleranz hinaus reichen.
Die guten Resultate dieser Arbeit werden durch Aktionen wie die Programme zur ständigen Weiterbildung des Lehrkörpers identifiziert, sowie durch die Vertiefung von Strategien und Aktionen, die es nicht erlauben, dass sich die Schülerin oder Schüler isolieren kann, vor allen Dingen im Falle eines pädagogischen Rückstands. Übrigens, was diese Frage anbetrifft, so haben wir unterschiedliche Vorgehensweisen zur Hand, mit denen wir dieses Problem zu lösen in der Lage sind. Eine davon zählt auf die Unterstützung durch diejenigen Schülerinnen und Schüler, die die schulischen Inhalte besser beherrschen. Sie werden dazu eingeladen ihr Wissen mit ihren Klassenkameraden zu teilen, was sowohl denen die diese Art von Nachhilfe erhalten zugutekommt, wie auch denen, die sie freiwillig geben. Die Initiative zeitigt ausgezeichnete Ergebnisse, nicht allein in der Klasse selbst, sondern ebenso im familiären Umfeld aller dieser Jungen und Mädchen. Diese Motivation ist mit verantwortlich dafür, das Bullying und/ oder andere Arten von Einschüchterung oder körperlicher und/ oder verbaler Gewalt unterbinden zu können.
Häufig entwickeln die Schulen der LGW auch Projekte zur Sozialisierung des Wissens, vom individuellen ausgehend, bis hin zum kollektiven. Die Projekte werden anhand von alltäglichen Erfahrungen (innerhalb und/ oder außerhalb der Schuleinrichtung) durchgeführt und haben die Stimulierung einer kritischen Positionierung des Jugendlichen zum Ziel , ebenso wie dessen Flexibilität angesichts von herausfordernder Szenarien von Gewalt, in denen diese selbst verwickelt sein können.
Mehr Zeit für die Ausübung von spirituellen, ethischen und ökumenischen Werten
Die zusätzlich in der Schule verbrachte Zeit hält die Kinder und Jugendlichen von den Gefahren der Straße fern, ebenso wie von Situationen von Gewalt und/ oder von Vernachlässigung, die leider oftmals üblich sind, vor allen Dingen in den Zeiten, in denen die Eltern oder die Verantwortlichen in der Arbeit sind. Allerdings zeigt die Praxis der LGW, dass es nicht ausreichend ist allein ein von der Zeit her integrales System zu übernehmen – und darin sportliche Aktivitäten, Kunst, Lesen, Unternehmergeist und eine Reihe von Workshops, die auf eine Verbesserung des Lernens und des persönlichen und intellektuellen Wachstums der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet sind, anzubieten – um so die Gewalt auszurotten. Es wird noch dazu nötig sein, dass den Mädchen und Jungen pädagogische Inhalte von ausgezeichneter Qualität zur Verfügung gestellt werden und diese Zugang haben zu einer Reihe von Aktivitäten und diversifizierten spielerischen Projekten. Dies alles aber verstanden unter den Rahmenrichtlinien der Werte des Spirituellen, des Ethischen und der Ökumene.
Eine eigene Methode
Für die Anwendung der schulischen und/ oder außerschulischen Inhalte, besitzt die Legion des Guten Willens eine eigene Methode, die MAPREI - Methode des Lernens durch Rationale, Emotionale und Intuitive Forschung, die auf eine integrale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet ist, die hierbei als aktive und konstruktive Figuren angesehen werden. In diesem Prozess werden die subjektive Kapazität des Individuums, zusammen mit dessen innerem Universum, in dem die Antworten auf verschiedene seiner Fragen innewohnen, in Rechnung gestellt.
Im Verlauf der sechs Etappen dieser Methode wird den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben Momente des Austauschs von Informationen, der Reflektion zu Thematiken und individuellen und kollektiven Produktionen zu leben. All diese Gelegenheiten fördern Brüderlichkeit, die Arbeit in der Gruppe, den gegenseitigen Respekt und die Wertschätzung der unterschiedlichen Möglichkeiten und Meinungen; letztendlich, das Üben des Zuhörens und den Augenblick zu Sprechen.
Harmonie als Ziel
Die Erzieherinnen und Erzieher der LGW regen zur Ausübung einer Kultur des Friedens im Alltag der Schülerinnen und Schüler an, angefangen bei der Begrüßung der Vielfalt im schulischen Umfeld, in dem Individuen mit unterschiedlichen Charakteristiken und Persönlichkeiten auf eine harmonische Weise zusammenleben. Hierzu wird der Ökumenismus als ein Element des notwendigen Respekts unter denen vorgestellt, die jedwede Form von Weltanschauung, Traditionen und Ideologien bekunden, und die dahingehend betrachtet werden müssen, da diese ja fundamentale Aspekte der Identität eines jeden Einzelnen repräsentieren. Man sollte auch noch hervorheben, dass das Konzept des Ökumenismus, auf den sich die erzieherische Linie der Institution gründet, für sich von den Schülerinnen und Schülern eine Haltung des Respekts vor Atheisten und Menschen mit unterschiedlichsten religiösen Überzeugungen erwartet. Dies aus dem Grunde, weil sie sich auf die Ausübung des Ökumenismus auf eine unbegrenzte Weise verschrieben hat, d. h., dass sie jedwedes und irgend mögliche Konzepte der Einschränkung übersteigt.
Diese erzieherische Linie regt die Schülerinnen und Schüler dazu an die Möglichkeiten zum Zugang zu Recherchen und zur Sozialisierung des Wissens, das in dieser globalisierten Welt angeboten wird, zu nutzen, es regt an zum Dialog (selbst zu dem, in dem entgegengesetzte Meinungen existieren) und zur Teamarbeit, und hilft mit bei der Förderung zu einem brüderlichen Zusammenleben.
Themen zur Stärkung und Wertschätzung des Menschen
„Wenn ich etwas mit jemandem teile, so helfe ich dem Nächsten“
„Wie kann man das tun, was richtig ist“
„Die Angst besiegen und die Wahrheit sprechen“
„Der Wert eines jeden Einzelnen“
„Wer bin ich und warum brauche ich die anderen“
„Wie man frei ist und was wir mit unserer Freiheit anfangen können“
„Das Glück des Einzelnen hängt ab vom Glück aller“
„Der Sinn des Lebens“