Vereinte Nationen geben der Diskussion über Bildung und Nachhaltigkeit Raum
Workshop interessiert Fachleute aus dem Gebiet Bildung und Erziehung aus unterschiedlichen Ländern. Erfahren Sie hier deren Meinung über die Veranstaltung.
Jéssica Botelho
11.11.2014 | Dienstag | 17:18 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)
Am 29. August koordinierte die Legion des Guten Willens (LGW), eine Organisation der brasilianischen Zivilgesellschaft, das Forum zum Thema Nachhaltige Bürger erziehen – Bessere Praktiken Brasiliens zur Rio+20. Der Workshop war Teil der 65. Jahreskonferenz der NGO’s der Abteilung für öffentliche Information (DPI), die vom 27. bis 29. August im Hauptquartier der UNO in New York in den Vereinigten Staaten stattfand.
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Die Runde, die vom Repräsentanten der LGW bei der UNO, Danilo Parmegiani moderiert wurde, setzte sich aus folgenden Persönlichkeiten zusammen: Herrn Vicente Amaral Bezerra, Vertreter der Ständigen Mission Brasiliens bei den Vereinten Nationen; der Psychologe und Psychoanalyst Joseph DeMeyer, Mitvorsitzender des Komitees der NGO’s für Bildung und Erziehung und Repräsentant der Gesellschaft für Psychologische Studien für Soziale Fragen (SPSSI), beide bei den Vereinten Nationen; Suelí Periotto, Fachbereichsleiterin für die Pädagogik der Zuneigung und der Pädagogik des Ökumenischen Bürgers, sowie Leiterin des Instituts für Erziehung und Bildung José de Paiva, und z. Zt. an ihrer Doktorarbeit in Erziehung an der Pontifikalen Katholischen Universität (PUC-SP) arbeitend; sowie Sâmara Malaman, die einen Masterabschluss in Sondererziehung an der Kean University besitzt.
Zum Vortrag über den pädagogischen Vorschlag der Institution, hatte das anwesende Publikum die Gelegenheit einige der Erfolgsgeschichten kennenzulernen, die Resultate der Pädagogik der Zuneigung und der Pädagogik des Ökumenischen Bürgers sind, die vom Erzieher Paiva Netto, dem Vorsitzenden der LGW, ins Leben gerufen wurden. Unter den vorgestellten Materialien befindet sich ein Video, das von Schülerinnen und Schülern des Bildungs- und Erziehungskomplexes des Guten Willens*¹ in São Paulo (Brasilien) produziert wurde und das die Sicht der Kinder hinsichtlich der Bedeutung eines rationalen Gebrauchs von Wasser vorstellt. Sehen Sie hier das Video (in englischer Sprache):
Der Workshop interessierte insbesonders Fachleute aus dem Gebiet Bildung und Erziehung aus verschiedenen Ländern, wie beispielsweise Frau Dr. Julie Gerland aus Frankreich, Repräsentantin der Weltorganisation für Gesellschaften für Pränatale Erziehung (OMAEP) bei den Vereinten Nationen. „Ich bin in der Tat glücklich so viel Zuneigung in einem Schulsystem zu sehen, das sich nicht nur darum sorgt das Hirn der Kinder zu versorgen, sondern sie auch tatsächlich dazu erzieht, wie man das Leben lebt, wie man eine Gemeinschaft bildet und wie man sich seiner Umwelt bewusst wird“, so sagt sie in einem Interview mit dem Sender Super Netzwerk des Guten Willens für Kommunikation*².
Frau Dr. Gerland hob gleichfalls die Bedeutung hervor, mit der Erziehung des Kindes bereits vor der Geburt zu beginnen: „Ich habe heute erfahren, dass ihr auch ein Programm habt, das die Mütter mit einbezieht. […] Wenn wir den Müttern während ihrer Schwangerschaft die Möglichkeit geben könnten von der Gemeinschaft umgeben zu sein, anstatt dass sie isoliert in ihren eigenen vier Wänden bleiben, […], so würde sich dies, während der Zeit der Schwangerschaft, ganz einfach auf andere ausweiten und das Baby käme auf die Welt und fühlte sich gleich geliebt, unterstützt und mit den anderen Kindern verbunden und als ein globaler Bürger. Heute wissen wir, dass dies wissenschaftlich bewiesen ist: die Erziehung beginnt tatsächlich schon vor der Geburt, warum dann also nicht die Mütter mit einbeziehen? Wenn nun jemand noch sagt ‚auch die Väter mit einzubeziehen‘, dann bin ich absolut damit einverstanden.“
Frau Celine Paramunda aus Indien, die Repräsentantin der Medical Mission Sisters, registrierte vor den Vereinten Nationen: „Was ihr hinsichtlich der den Kindern gebotenen Erziehung macht, diese Art von Wertevermittlung, das ist äußerst wichtig. und ich schätze mich sehr glücklich, an diesem Vortrag habe teilnehmen zu können. Meinen Glückwunsch dafür, dies organisiert zu haben. Ich habe auch euer Video auf meinen USB-Stick kopiert. Ich werde es meinen Schülerinnen und Schülern vorführen, bei meinen Vorträgen über die Vereinten Nationen und die Guten Praktiken.“
STUDIERENDE FÜR DEN FRIEDEN
Der erzieherische Vorschlag der Legion des Guten Willens hat in sieben Ländern, mit ihrem Hauptsitz in Brasilien, und seinen autonomen Basen in Argentinien, Bolivien, den Vereinigten Staaten, Paraguay, Uruguay und in Portugal, gute Früchte getragen. Hierzu stellte die Erzieherin Sâmara Malaman die Resultate des Erziehungs- und Bildungsprogramms der LGW in den Vereinigten Staaten Studierende des Guten Willens für den Frieden [Goodwill Students for Peace] vor, das an öffentlichen Schulen in Nordamerika entwickelt wurde.
In der letzten Ausgabe dieses Programms applizierte die LGW ihre Pädagogik in der Lincoln Avenue Schule, in Orange (New Jersey), mit dem Thema Mein Zuhause ist der Planet Erde – Unsere Rolle als umweltbewusste Bürger. Ausgehend von Studien und Recherchen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler für den Unterricht Poster und Projekte zur Abfallverwertung und sie säuberten in einer Gemeinschaftsaktion, mit der sie die Gemeinschaft für die Bewahrung der Umwelt mobilisierten, die Umgebung ihrer Schule.
Sehen Sie hier die Resultate dieser Partnerschaft in einem, von den Schülerinnen und Schülern selbst hergestellten Video (auf Englisch):
Daniel Méndez, macht gerade seinen Masterabschluss für Erziehung an der Lehigh University in der Dominikanischen Republik und er berichtet von seinen Eindrücken: „Die Informationen, die ich aus diesem Workshop bezogen habe, sind, so würde ich sagen, alle nachhaltig zu nennen, denn eine Schülerin oder einen Schüler dahingehend auszubilden, dass er oder sie ihre Umwelt, ihre bürgerliche Pflichten verstehen und in ihrer Gemeinschaft mitwirken, [das] ist sehr wichtig. […] sobald ich in mein Land zurückkehre, möchte ich versuchen dieses Programm auch dort umzusetzen.“
Die Konferenz
Die 65. Jahreskonferenz der NGO’s des DPI versammelte Zivilgesellschaft, internationale Netzwerke und Aktivisten zur gemeinsamen Ausarbeitung einer „Aktionsagenda“, welche die Verhandlungen zu den Zielen einer Nachhaltigen Entwicklung (SDG) post-2015 mobilisieren soll. Zur Diskussion standen die Millennium-Entwicklungsziele (MDG), deren Fristablauftermin im Jahr 2015 ist, ebenso wie eine neue Klimaschutzvereinbarung, die das Kyoto-Protokoll ersetzen soll.
Am zweiten Tag dieser Veranstaltung stellte Radio UNO, in portugiesischer Sprache, ihr Programm zur Verfügung und lud die Legion des Guten Willens ein, an dieser Stelle über deren pädagogische Linie zu sprechen. In einem vom Reporter Eleutério Guevane geführten Interview, unterstrich die Erzieherin Suelí Periotto die Bemühungen der LGW einen qualitativen Unterricht anbieten zu können, der mit jenen Werten Hand in Hand einhergeht, die das Wissen bereichern und dieses zum Wohle der Gemeinschaft einsetzen. Sie erläuterte weiterhin, dass die erzieherische Linie der Institution über eine eigene Methodik verfügt, die den zu Erziehenden eine Stimme verleiht. Auf diese Weise nehmen diese auch aktiv am gesamten Lernprozess teil. Diese Vorgehensweise bereichert die Projekte und Aktivitäten der Schule, womit eine gegen null tendierende Schulflucht erreicht wird. Erfahren Sie mehr über den pädagogischen Vorschlag der LGW.
Hören Sie hier das gesamte Interview (auf Portugiesisch):
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*¹ Bildungs- und Erziehungskomplex des Guten Willens – besteht aus dem Tempel des Guten Willens, dem Verwaltungstrakt und dem Weltparlament der Ökumenischen Brüderlichkeit (ParlaMundi der LGW).
*² Super Netzwerk des Guten Willens für Kommunikation – dieser Ausdruck bezieht sich auf die Kommunikationsmedien des Guten Willens, deren Zielsetzung es ist die brüderlichen Ideale des Ökumenismus ohne Grenzen zu verbreiten: Super Netzwerk des Guten Willens Radio, Guter Wille TV (Kanal 20 SKY), das Netzwerk für Erziehung und Zukunft TV – Umerziehen. Das Portal des Guten Willens, sowie die Veröffentlichungen der Ökumenischen Spiritualität.
Übersetzung: Thomas Hempfing
Revision: Mônica Moraes