Legion des Guten Willens

Marta Trigueiro

31.12.2008 | Mittwoch | 10:12 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)

Am 4. März 1949, revolutionierte der Journalist, Rundfunksprecher und Dichter, Alziro Zarur (1914-1979) mit seinem Programm, Die Stunde des Guten Willens das Radio. Bereits zu dieser Zeit vertrat er den Unbegrenzten Ökumenismus und die Verbrüderung der Menschen, unabhängig von ihrem Glauben.

Aus den Studios des Senders Radio Globo in Rio de Janeiro, RJ, konnte man Botschaften des Trostes, mit Worten des Glaubens, der Hoffnung und der Solidarität an die an Leib und Seele Kranken hören. Wenn sie das Radio einschalteten wurden die Hörer von Weihnachtsliedern mitten im Jahr überrascht. Daraufhin dann die Erklärung: Der solidarische Geist der Weihnacht sollte immerwährend sein, denn jeden Tag leiden die Menschen und haben Hunger. Zarur festigte so eine der Aufgaben, die der Gründer des Radios in Brasilien, Roquete Pinto (1884-1954), für das neue Kommunikationsmedium idealisiert hatte: die soziale Aufgabe.

Mit ihrer über fünf Jahrzehnte langen Erfahrung, inspiriert auch das Ideal des guten Willens die Arbeit der LGW in Argentien, Bolivien, Brasilien, in den Vereinigten Staaten, in Paraguay, in Portugal und in Uruguay)


Unter großem nationalen Echo und dem Erfolg dieses Programms gründete Alziro Zarur am 1. Januar 1950 (am Tag des Friedens und der Universalen Verbrüderung) die Legion des Guten Willens (LGW), eine Institution des Tertiärsektors, deren Aufgabe "Förderung der sozialen Entwicklung, Bildung und Kultur mit Ökumenischer Spiritualität, damit es Umweltbewusstsein gibt, Ernährung,  Sicherheit, Gesundheit, und Arbeit für alle, im Zuge des planetarischen Bürger". Durch ihre weitreichende Arbeit auf den Gebieten der Erziehung und der humanitären und sozialen Weiterentwicklung, trägt die Institution mit dazu bei, die Artikel der Universalen Erklärung der Menschenrechte zu verbreiten und die Rechte eines jeden geltend zu machen, ebenso wie ihn sich seiner Pflichten der Gesellschaft gegenüber bewusst zu machen.

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Pädagogischer Vorschlag des Ökumenischen Mündigen Bürgers

In über einem halben Jahrhundert ihrer Existenz hat sich die LGW in Brasilien, wie auch in der Welt, als eine Referenz für eine Erziehung mit Spiritueller Ökumene, und als ein Beispiel für ernstzunehmende Hilfeleistungen behauptet, für diejenigen Menschen, die in Gemeinschaften leben, die sich in einer Situation von Armut befinden, oder die von Katastrophen betroffen sind. 

Unter der Präsidentschaft des ebenfalls Journalisten, Rundfunksprechers, Schriftstellers und Komponisten José de Paiva Netto, wurde die LGW von verschiedenen Staatschefs und sogar offiziell von der Organisation der Vereinten Nationen (UNO) anerkannt. Auch erhielt sie denStatus eines allgemeinen Beraters im Wirtschafts- und Sozialrat (Ecosoc). Dies gibt der Institution das Recht, aktiv an diesem Organ der UNO teilzunehmen. Die größte Anerkennung jedoch, ist ohne Zweifel, die Zufriedenheit der vielen Tausenden Menschen, die sie tagtäglich in ihren Grundschulen, in den Kinder- Jugend- und Altenheimen, in Gemeinschafts- und Bildungszentren unterstützt, ebenso wie in den Kampagnen zur Verantwortung und zur sozialen Mobilisierung. Dies alles resultiert in Millionen von Hilfeleistungen für die Bevölkerung, die sich in einer Situation der sozialen Verwundbarkeit, und/oder eines persönlichen Risikos in Brasilien befinden, und die darüber hinaus noch die materiellen Lebensmittel anbieten, die zum Überleben der Menschen nötig sind. Es werden ihnen Möglichkeiten der (Re)Integration in den Arbeitsmarkt geboten, Hand in Hand mit der Bildung von Einkommen und der Stärkung des Gefühls ein Mitbürger zu sein. Die Institution trägt mit dazu bei, eine solide soziale, sich selbst tragende Struktur, die sich auf die Humane Wirtschaft der Solidarität stützt, zu schaffen. 

Das Rezept für den Erfolg der 64-jährigen Arbeit der Legion des Guten Willens liegt im Neuen Gebot Jesu – „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid“ (Evangelium nach Johannes, 13:34 und 35) – welches auch die Grundlage der Pädagogik der Zuneigung und die Pädagogik des Ökumenischen Bürgers darstellt. Ein Grundsatz der Erziehung, geschaffen von Paiva Netto, der in allen sozioedukativen Aktionen der Institution angewandt wird. 

Diese Pädagogik, wie er selbst versichert, „bereitet den Einzelnen darauf vor, die Ökumenische Bürgerschaft zu leben, die in der vollständigen Ausübung der menschlichen und sozialen Solidarität begründet liegt“, oder anders, die das Erwachen eines zum Frieden erzogenen Bewusstseins sucht. Aufgrund dieser innovativen Pädagogik, fördert die LGW die integrale Entwicklung (geistig-biopsychosozial) des Menschen und will hiermit erreichen, dass die Beziehungen auf Grundlage der ethischen, sozialen und spirituellen Werte verbessert werden, d.h., gestützt auf Liebe und Nächstenliebe – den grundlegenden Prinzipien zur Schaffung einer gerechten, gleichberechtigten und brüderlichen Welt. 

Übersetzung: Thomas Hempfing
Revision: Mônica Moraes