Gegen Verschwendung und für den Planeten Erde
Jéssica Botelho
07.10.2013 | Montag | 11:41 Uhr | Aktualisiert am 22.09. um 16:08 Uhr (Uhrzeit Brasília)
„In einer Welt mit sieben Milliarden Menschen, die im Jahre 2050 auf die neun Milliarden zugehen werden, macht Nahrungsmittel-verschwendung, weder wirtschaftlich, noch ökologisch und ethisch gesehen, einen Sinn“, so bestätigt der Untergeneralsekretär und Geschäftsführer des Programms der Vereinten Nationen für die Umwelt (PNUMA), Achim Steiner.
Die Folgen dieser Nahrungsmittelverschwendung liegen dabei nicht allein auf finanziellem Gebiet. Ökologisch gesehen, führt sie auch zur Verschwendung von chemischen Produkten, wie Dünger und Pestiziden, sowie Treibstoffen für den Transport. Auch erzeugt sie organischen Müll, der wiederum mehr Methangas erzeugt – eines der Treibhausgase, die für die Umwelt am schädlichsten sind. In Übereinstimmung mit der Organisation der Vereinten Nationen für Ernährung und Landwirtschaft (FAO)*, werden alljährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet; dies stellt dieselbe, der in der gesamten Subsahara Zone erzeugten Menge dar. Abgesehen davon geht einer von sieben Menschen auf der Welt mit Hunger zu Bett und über 20 000 Kinder unter 5 Jahren sterben täglich an Unterernährung.
Diese besorgniserregenden Zahlen könnten mit einfachsten Initiativen reduziert werden, beispielsweise in denen von Konsumenten und Einzelhändlern des Lebensmittelsektors zu einer drastischen Reduktion von verschwendeten Nahrungsmitteln und der Hilfe zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft. Dies untermauerte im Jahre 2013 die Kampagne der Vereinten Nationen zum Welttag der Umwelt (am 5. Juni), mit der Unterstützung der Internationalen Organisation zum Schutz der Konsumentenrechte – Consumers International (CI) – deren Slogan lautet: „Denken. Essen. Bewahren.“
Nachhaltiger Konsum
Dies stellt ein immer mehr diskutiertes Konzept dar, das „mehr und besser, mit weniger“, zu tun beabsichtigt, anhand der Reduzierung des Gebrauchs natürlicher Ressourcen. Es ist essentiell, die Standards des heutigen Lebens zu ändern, und zwingt uns dazu, innovative und kreative Lösungen anzunehmen, hinsichtlich unserer Art und Weise wie wir mit den uns zugänglichen und von uns konsumierten Produkten und Dienstleistungen umgehen. Man muss zeigen, dass, angefangen bei der Produktionskette bis hin zum Verbraucher, es in keiner Phase dieses Prozesses zu Gewinnzielen kommen darf. Eine dieser Aktionen ist die Agroökologie. „Alle Art von menschlicher Aktivität hat irgendeine Auswirkung auf die Umwelt. Wir sind die einzigen Wesen, die unsere Umwelt bewusst zerstören. (…) Die Idee [der Agroökologie] ist es, dass wir in der Lage sind die Umwelt wiederherzustellen. Dass wir unser Auskommen haben, unser Haus, unser Leben, wir es aber erlauben, dass die anderen Lebewesen und der Planet überleben können“, so erläutert die Projektkoordinatorin der NGO SerrAcima, Maria Teresinha.
In seinem Artikel, „Formen den Fortschritt zu erzielen“, sagt der Journalist, Rundfunksprecher und Schriftsteller Paiva Netto, Vorsitzender der Legion des Guten Willens (LGW): „Im dritten Jahrtausend, das … Tausend Jahre hat, werden wir eines Tages alle verstehen, dass das Spiritualisieren der Kreaturen, und somit die Erhöhung ihrer moralischen Kondition, die einzige Form darstellt den Fortschritt zu erzielen – was nicht den der Zerstörung bedeutet – für den gesamten Planeten.“
Die LGW, eine Organisation der Zivilgesellschaft, die in 7 Ländern aktiv ist, versteht, dass die planetarische Transformation bei der Erziehung und Umerziehung eines jeden Bewohners beginnt. Aus diesem Grund ist es ein Anliegen der Institution in all ihren Einheiten – Schulen, Gemeinschaftszentren und Altenheimen – und Kampagnen für eine soziale Mobilisierung diesen Gedanken ihres Leiters darzulegen: „Der Brosame von heute ist die reiche Mahlzeit von morgen.“ Auf diese Weise werden Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren dazu mobilisiert, über die Verteilung und korrekte Wiederverwertung von Nahrungsmitteln nachzudenken. Eine verantwortungsbewusste Haltung zu haben und über die Bedeutung des korrekten Gebrauchs der Materialien nachzudenken und Verschwendung zu vermeiden, ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen Planeten.
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*Global Food Losses and Food Waste – FAO, 2011
The environmental crisis: The environment’s role in averting future food crisis – UNEP, 2009
Übersetzung: Thomas Hempfing
Revision: Mônica Moraes