Erfahren Sie, was Permakultur bedeutet und wie sie dem Planeten helfen kann
Nathan Rodrigues
24.07.2017 | Montag | 16:43 Uhr | Aktualisiert am 24.07. um 16:54 Uhr (Uhrzeit Brasília)
Der Begriff Permakultur leitet sich aus „permanent agriculture“ ab und wurde, in den 1970er Jahren, von den Biologen Bill Mollison und David Holmgren geprägt. Dieses multidisziplinäre System – es vereint, unter anderem, das Wissen um Architektur, Sozialwissenschaften und eine solidarische Wirtschaft – sucht ein Umfeld zu schaffen, das in Harmonie und im Gleichgewicht mit der Natur steht. In anderen Worten: es arbeitet mit der Umwelt, nicht gegen sie.
Indem es sich auf drei Prinzipien gründet – die Sorge um die Erde, die Menschen und auf das Teilen von Überschuss – bittet die Permakultur, dass alle Mitbürgerinnen und –bürger ihre Umwelt mit Sorgfalt betrachten und sie ihre Haltungen überdenken, sowie die natürlichen Ressourcen mit Bedacht nutzen. Aus diesem Grunde fördert sie die Entwicklung ökologisch nachhaltiger Projekte, die auch vom finanziellen Standpunkt her machbar sind, und welche die Natur weder verschmutzen noch wahllos ausbeuten und die in der Lage sind, die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen.
Auf diese Weise wäre es möglich nachhaltige Gemeinschaften zu bilden, und so Design (ein von Technikern auf diesem Gebiet benutzter Ausdruck, um Planung und Projekt von menschlicher Aktivität zu beschreiben) und Umweltbewusstsein miteinander zu verbinden! \o/
Na, ist Permakultur nun eine gute Idee, oder nicht?
Der Passivität entkommen
Dieses System mag ja als eine Antwort auf die landwirtschaftlichen und industriellen Methoden in den 1970er Jahren entstanden sein, wussten Sie aber, dass es ebenfalls in den großen Stadtzentren angewendet wird? In São Paulo, zum Beispiel, hebt sich die Arbeit des Projekts, Morada da Floresta (Waldwohnung) hervor. Diese nichtstaatliche Organisation, die als eine Studentenwohngemeinschaft gestartet wurde, bietet Kurse, Produkte und Dienstleistungen an und entwickelt Projekte um nachhaltige Praktiken zu fördern und so für das Erwachen eines ökologischen Bewusstseins mit beizutragen.
„Die Morada da Floresta entstand hauptsächlich aufgrund der Notwendigkeit aus der Welt einen besseren Platz zu machen und nachhaltige Praktiken bei sich daheim zu implementieren“, bestätigt Leopoldo Matosinho, Verwaltungskoordinator des Projekts. Und er hat auch überhaupt keine Zweifel hinsichtlich der Anwendbarkeit dieser Aktionen in einem urbanen Umfeld. „Wir glauben, dass das Umdenken bei uns selbst, in unserem eigenen Zuhause beginnt. Und es ist möglich dies bei einem geringen Kostenaufwand zu bewerkstelligen, denn es gibt verschiedene Alternativen, wie z.B. das Recycling. Man muss nur immer das Problem zur Lösung werden lassen“, so fügt er noch hinzu.
Das Programm Biosphäre, des Senders Guter Wille TV, war in der Zentrale der NGO zu Gast und hat eine spezielle Sendung über dieses Thema vorbereitet.
Das Projekt hat, bei all ihrem Tun, das Ziel, den grundlegenden Prinzipien der Permakultur zu entsprechen: zu erreichen, dass die Menschen ein destruktives Verhalten zuerst erkennen und dann aufgeben, und noch dazu Methoden miteinander teilen, die Auswirkungen unserer Aktionen, wie den ungehemmten Konsum von natürlichen Ressourcen und die davon betroffenen Schäden an der Erde, zu reduzieren.
Freunde des Planeten
Der Journalist und Schriftsteller José de Paiva Netto bestätigt in seinem Artikel „Bewusstsein heute…“, dass „die Kreaturen sich bewegen, als gäbe es kein Morgen. Es ist besorgniserregend, denn wenn die Auswirkungen der schlechten Aussaat erst einmal zutage treten, dann kann die Situation unumkehrbar sein, oder mit enormem Schaden behaftet.“
Aus diesem Grunde wird eine Veränderung der Haltung der Natur gegenüber immer dringender. Wenn dies aber so nicht geschehen wird, dann werden es die zukünftigen Generationen sein, die die Konsequenzen eines jeden, heute gefällten Baumes, eines jeden verschmutzten, oder nicht maßvoll genutzten Wassereinzugsgebietes, tragen müssen. Wir werden es nicht zulassen, dass dies mit unseren Brüdern in der Menschheit geschieht, aber noch viel weniger mit unserer kollektiven Heimstatt, nicht wahr?
Unser Vorschlag ist es, dass wir alle - ja richtig, niemand sollte außen vor bleiben! – unser Verhalten überprüfen. Wir haben es hier bereits aufgezeigt, wie man der Welt mit kleinen Dingen helfen kann, indem man beispielsweise Wasser einspart und recycelt. Eine einfache Geste kann so viel wert sein! Lassen Sie uns jetzt sofort damit beginnen! =D
Und jetzt, da Sie bereits die Permakultur kennengelernt haben, wie wäre es nun, wenn Sie all diese Kreativität nutzen würden, Trägheit und Mutlosigkeit beiseitelegen, die Ärmel hochkrempeln und loslegen würden?