Virtuelles Wasser? Verstehen Sie, warum wir mehr Wasser konsumieren, als wir glauben.
Nathan Rodrigues
07.08.2017 | Montag | 17:23 Uhr | Aktualisiert am 20.03. um 14:49 Uhr (Uhrzeit Brasília)
Denken Sie doch einmal an die Menge Wasser, die Sie tagtäglich konsumieren. In Ihrer Rechnung wird voraussichtlich der Gebrauch für die grundlegenden Dinge, wie Hygiene, Flüssigkeitsaufnahme oder die Zubereitung von Nahrungsmitteln mit einbezogen sein, nicht wahr? Ok, und was ist nun mit der Nutzung des Wassers, um all das erst einmal produzieren zu können, was wir konsumieren; wie Nahrung, Kleidung und Autos? Diesen indirekten Konsum – den wir nicht bemerken – nennt man auch virtuelles Wasser.
Dieses Konzept wurde vom britischen Forscher Tony Allan zu Beginn der 1980er Jahre vorgestellt und vereint das Wissen um die Umwelt, Lebenmitteltechnik und landwirtschaftliche Produktion, den internationalen Handel und weitere Gebiete, um das Volumen bei der Produktion von jedweder Ware oder Produkt, unabhängig von deren Herkunft, verifizieren zu können. Auf diese Weise ist es möglich die Auswirkungen auf die Umwelt zu erkennen, die aufgrund unserer Gewohnheiten und unseres Konsums verursacht werden.
Noch dazu können wir mit dieser Art der Berechnung die Effizienz der Produktionsprozesse vergleichen. Dies gilt sowohl für die Industrie, als auch für die Landwirtschaft, wobei wir selbstverständlich den sparsamen Gebrauch dieser natürlichen Ressource verfolgen. Nicht umsonst hat das virtuelle Wasser immer mehr die Aufmerksamkeit der Fachleute auf sich gezogen, die bereits festgestellt haben, dass die Nachfrage nach dieser Ressource größer ist, als man bisher gedacht hatte.
Das virtuelle Wasser berechnen
Um diesen Koeffizienten, auch Wasser-Fußabdruck genannt, berechnen zu können, ist es notwendig die Wassermenge zu berücksichtigen, die in ALLEN Etappen von Produktion und Reinigung verbraucht wird. Um beispielsweise die gesamte Wassermenge zu berechnen, die für die Fabrikation eines einzelnen Blatt Papiers notwendig ist, muss die Gesamtmenge berücksichtigt werden, die auch für die Produktion der Bäume und derjenigen Produkte benötigt werden, die einen Wald entstehen lassen, und nicht nur das in der Papierindustrie direkt genutzte Wasser. Von daher sollten Sie wissen, dass, wenn Sie ein Blatt Schreibpapier benutzen, 10 Liter Wasser zu dessen Herstellung nötig gewesen sind.
Hinsichtlich des Ackerbaus und der Viehzucht ist die Rechnung allerdings ein wenig anders. Das Resultat ergibt sich aus der Abtrennung des Wasser-Fußabdrucks des Ursprungsprodukts von seinen Derivaten. Um Rindfleisch zu produzieren wird der größte Teil des Wassers für die Ernährung des Viehs, den Anbau des Futters und die Reinigung der Abfälle verwandt. Wenn wir also ein Kilo Sonntagsbraten auf den Tisch stellen, dann servieren wir gleichzeitig 15.497 Liter Wasser!
Ein Produkt mit Export-Qualität
Dieses Problem ist von einer solchen Bedeutung, dass die Regierungen sie, gleichfalls beim Handel mit welch auch immer gearteten Produkten, in Betracht ziehen. Wenn man etwas aus dem Ausland bezieht, so importiert man virtuell auch das Wasser, das im Produktionsprozess verbraucht wurde. Was bedeutet dies nun? Diese Nation hat den Vorteil seine eigenen natürlichen Ressourcen zu schonen. Brasilien ist übrigens einer der größten Exporteure von virtuellem Wasser.
Wenn man nun den Wassermangel in diese Rechnung mit einbezieht, so erwartet man, dass eine Umstrukturierung des internationalen Handels mit virtuellem Wasser stattfinden wird, womit ein rationeller Gebrauch dieses Wassers ermöglich würde. Es wird beispielsweise erwartet, dass Länder, die Reserven besitzen, Güter produzieren und exportieren, die nach Wasser verlangen, und auf diese Weise der Konsum in ein Gleichgewicht gebracht wird.
Und, #GehenwirsAendern?
Das Thema lässt erneut die Notwendigkeit zutage treten dem Wasser mehr Beachtung zu schenken und nach Wegen zu suchen es zu bewahren. Das Portal des Guten Willens hat bereits eine Reihe von Maßnahmen aufgelistet, die Sie, beispielsweise bei sich zu Hause im Bad und im Haushalt allgemein, ergreifen können, um die Verschwendung von Wasser zu verringern. Es sind einfache Dinge, die dem Planeten Erde aber wirklich helfen können, und uns von daher erst recht.
Denn, wenn wir letzten Endes heute nicht aufpassen, dann wird es morgen fehlen…
Und wir bekräftigen noch die Bitte: #GehenwirsAendern?
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